Hamburg - 09.02.2022 Die Ergebnisse der 3.Befragung der COPSY-Studie liegen als Preprint vor.

 

Zusammenfassung: Die Pandemie und die damit verbundenen Infektionsschutzmaßnahmen gehen mit starken Einschränkungen im Leben der Jugendlichen einher. Die populationsbasierte deutsche Längsschnittstudie COPSY beobachtet Veränderungen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (HRQoL) und der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen während der COVID-19-Pandemie und identifiziert vulnerable Gruppen.

 

Methoden: Eine bundesweite, bevölkerungsbezogene Befragung wurde im Zeitraum 05.-06.2020 (Welle 1), 12.2020-01.2021 (Welle 2) und 09.-10.2021 (Welle 3) durchgeführt. Insgesamt wurden n = 2.097 Kinder und Jugendliche im Alter von 7 bis 17 Jahren und deren Eltern anhand von Maßnahmen zur Erfassung von HRQoL (KIDSCREEN-10), psychischen Gesundheitsproblemen (SDQ), Angstzuständen (SCARED), depressiven Symptomen (PHQ-2) und psychosomatische Beschwerden (HBSC-SCL) untersucht.

 

Ergebnisse: Die Prävalenz niedriger HRQoL stieg in den ersten beiden Wellen signifikant an und verbesserte sich in Welle 3 nur leicht, war aber immer noch hoch (vor der Pandemie, Welle 1, 2, 3: 15 %, 40 %, 48 %, 35 %, alle Unterschiede signifikant). Ebenso das Auftreten von allgemeinen psychischen Gesundheitsproblemen (15 %, 20 %, 31 %, 29 %, Unterschied Welle 3 vs. 2 signifikant), Angst (15 %, 24 %, 30 %, 27 %, Unterschied Welle 2 vs. 1 signifikant). Depressive Symptome (10 %, 11 %, 15 %, 11 %, Unterschiede zwischen den Wellen signifikant) nahmen in den ersten beiden Wellen zu, gefolgt von einer leichten Verbesserung in Welle 3. Eine Gruppe mit geringer elterlicher Bildung, eingeschränkten Lebensbedingungen, Migrationshintergrund und psychischen Problemen der Eltern war ein signifikant erhöhtes Risiko für HRQoL und psychische Beeinträchtigungen.

 

Hier können Sie weiterlesen: https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=4024489





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